Danke, lieber Thorsten Stelzner für diese wunderbaren Worte, die mich sehr berührt haben. Sie haben recht, dass wir dankbar sein können, weil es uns an (fast) nichts fehlt. Und dennoch ist der Mensch nur bedingt in der Lage, sein eigenes Schicksal permanent mit dem Schicksal des Anderen rational zu vergleichen. Das Gefühl kommt uns immer wieder in die Quere. Und wir fühlen uns im Moment nicht wohl. Wir fühlen uns unvollständig.
Mit der Familie und mit Freunden zusammen sein zu können: Das fehlt.
Sich zu umarmen, mit einem sanften Streicheln zu trösten, eng beieinander zu sein: Das fehlt.
Live-Konzerte, Theater, Kino, Restaurants besuchen, unbeschwert gemeinsam in der Natur sein: Das fehlt.
Wir sind verunsichert, weil es im Moment keine Sicherheit mehr gibt. Das archaische Virus-Viech namens Corona hat uns fest im Griff und verändert die Welt. Es ist Fluch und Segen zugleich. Die Menschen leiden und die Natur erholt sich.
Wie wird es „danach“ sein. Wird es ein „danach“ geben? Was kommt auf uns noch zu? Wir werden es erleben.
„Mitternacht, ich liege wach! – Und denke über vieles nach!“ … so beginnt das Gedicht. Jetzt ist es 2:56 Uhr, und ich sitze am Schreibtisch und kann nicht schlafen. So geht es mir fast jede Nacht, obwohl ich eigentlich erschöpft bin. Aber ich komme nicht zur Ruhe. Ab sofort gibt es eine weitere Verschärfung in Niedersachsen:
„Kontakte innerhalb der eigenen Wohnung und auf dem eigenen Grundstück sind auf die Angehörigen des eigenen Hausstandes beschränkt.“
Im Klartext heißt das: Besuche von engen Verwandten, z.B. meiner allein lebenden Mutter oder meine Söhne oder enger Freunde sind damit komplett untersagt. Das fühlt sich wirklich schwer an. Ich habe das noch nicht wirklich verstanden. Und ich bin angespannt, denn ich glaube, dass diese Entscheidung das Quentchen „zuviel“ ist, was die Bevölkerung Niedersachsens noch bereit ist, mitzutragen.